Stuttgart gehört aufgrund des Pro-Kopf-Einkommens zur drittreichsten Stadt in der Bundesrepublik, gleichzeitig bewegt sich die Landeshauptstadt Stuttgart im bundesweiten Durchschnitt in Bezug auf Menschen die Anspruch auf soziale Mindestsicherung in Anspruch nehmen müssen, bei 9% und somit im Mittelmaß. In Bezug auf das Pro-Kopf-Einkommen sind in Stuttgart bis zu 15 % aller Bewohner*innen armutsgefährdet.
Erziehende, alte Menschen, Menschen mit Migrationshintergrund und minderjährige Mütter sind hierbei von Armut besonders betroffen. Außer Acht darf man in diesem Zusammenhang auch nicht lassen, dass die wirtschaftliche Situation in Baden-Württemberg, somit auch in Stuttgart in den nächsten Monaten und Jahren aufgrund der Coronakrise eine drastische Verschlechterung erleben wird, was die Situation noch verschärfen wird.
Meine Aufgabe als künftige Oberbürgermeister sehe ich darin, dieser negativen Entwicklung massiv entgegenzuwirken, da es nicht angehen kann, dass wir auf der einen Seite Millionenbeträge für unsinnige Objekte ausgeben auf der anderen Seite die Bürger*innen in Stuttgart immer mehr in Armut leben müssen.
Besonders hart sind hierdurch in Stuttgart die Kinder (beinahe 14 %) betroffen, deren Weichen für das künftige Leben somit zum Großteil in die falsche Richtung gestellt werden, und deren Ressourcen auf Teilhabe oder Bildung somit massiv geringer ist, als bei Besserverdienenden.
Dieser Entwicklung ist durch
zwingend entgegenzuwirken.
Auch müssen Hilfsorganisationen besser unterstützt werden und es muss eine intensivere Zusammenarbeit mit den Behörden stattfinden, so dass eine vereinfachte Hilfe für die Betroffenen stattfinden kann.
Wie wichtig dieser Punkt ist, wird deutlich, wenn man nur einmal den stetig wachsenden Zulauf an den Tafeln in Stuttgart beobachtet.