In den letzten Jahren fand eine Spaltung der Bürger*innen in Stuttgart, vor allem bei dem Thema innerstädtischer Verkehr statt. Es gab und gibt kein Miteinander mehr, sondern das Prinzip entweder oder. So hat man sich in den vergangenen Jahren klar zu einer Zukunft ohne Autos in der Innenstadt von Stuttgart ausgesprochen und alles dafür getan, diese einseitige Betrachtungsweise umzusetzen.
Es wurden und werden Fahrradwege auf Hauptverkehrsadern durch Stuttgart ohne Bürgerbeteiligung geplant und umgesetzt, wie beispielsweise auf der Theodor-Heuss-Straße oder am Wilhelmsplatz. Dabei wurde in Kauf genommen, den Einzelhandel massiv zu schädigen, wie man beispielsweise an der Eberhardstraße -und nicht nur dort- deutlich erkennen kann. Diese Vorgehensweise erstreckt sich jedoch auf nahezu alle Innenstadtgebiete, wo man öffentliche Parkplätze wegrationalisiert hat. Durch diese rücksichtslose und diskussionslose Fahrradpolitik hat man den Fahrradfahrern so sehr den Rücken gestärkt, dass diese immer rücksichtsloser im Straßenverkehr in Stuttgart unterwegs sind. So wird nicht nur über rote Ampeln oder über Zebrastreifen hinweg gefahren, nein auch auf Gehwegen wird rücksichtslos gefahren. Hier muss zwingend ein Umdenken stattfinden.
Auch hat man die Augen in den letzten Jahren vor dem Einzelhandelssterben in der Stuttgarter Innenstadt verschlossen, weil man die autofreie Stadt Stuttgart um jeden Preis umsetzen möchte. Hierbei wird der kausale Zusammenhang zwischen dem Wegfall von Parkplätzen und einer autofreien Innenstadt und dem sterben des Einzelhandels völlig ignoriert, was die äußeren Stadtbezirke von Stuttgart deutlich besser für sich gelöst haben.
Als Oberbürgermeisterkandidat der Stadt Stuttgart positioniere ich mich ganz klar zur
Autostadt Stuttgart und gleichzeitig zu einer vernünftigen ökonomischen Verkehrsführung, die für alle Verkehrsbeteiligten von Vorteil sein muss.